Rasseportrait Samojede


Herkunft und Rassegeschichte


Der Samojede ist der Urtyp eines Schlittenhundes, beziehungsweise des Hundes ganz allgemein. Der Samojede, original Samoiedskaïa Sabaka, zählt zu den ältesten Hunderassen. Hunde vom Typ eines Samojeden begleiten schon seit Jahrtausenden die Völker Sibiriens. Als Samojeden werden verschiedene indigene Völker bezeichnet, die seit Jahrtausenden ganz Sibirien bis hinauf zum Polarmeer bewohnen. Sie leben meist als Nomaden und folgen den wilden oder halbwilden Rentierherden. Ihre Hunde haben verschiedene Aufgaben:
•    Ziehen der Schlitten mit dem Hausrat oder mit den Jägern zur Jagd
•    Ziehen der Boote über den Schnee bis zum offenen Wasser
•    Hilfe bei den Rentierherden
•    Bewachen und beschützen der Menschen und Herden
Es wird berichtet, dass sie sich todesmutig sogar dem Eisbären, dem größten Landraubtier der Welt, entgegenstellen. Samojeden stellen ein sehr gutes Navigationssystem bereit, das den Weg durch die Eiswüsten selbst bei Nebel oder Schneesturm findet und dabei auch noch Gletscherspalten und Eislöcher umfährt.
Sie schlafen oft mit in den Zelten der Menschen. Man wärmt sich gegenseitig. So wundert es kaum, dass die Samojedischen Völker ein äußerst inniges Verhältnis zu ihren Hunden haben und das nicht nur, weil ihre Existenz im hohen Norden von diesen Hunden abhängt. Die Gräfin Aga von Hagen berichtet in ihrem Buch über Hunderassen von 1933, dass man den „Samojedenspitz“ in seiner Heimat als heiligen Hund ansprach und sich keine Familie freiwillig von ihren Hunden trenne. Umgekehrt erklärt die Gräfin, würden die Samojedenspitze durch diese enge Verbindung trotz ihrer Wildheit eine „hohe Entwicklung der seelischen Eigenschaften zeigen“. Erst 2017 wurde ein Bericht russischer Archäologen veröffentlicht, die in Sibirien 9000 Jahre alte Überreste von zehn Hunden gefunden hatten. Im Permafrost waren diese so gut erhalten, dass man sie genau untersuchen und als Schlittenhunde einordnen konnte.
Erst 1889 gelang es dem Engländer Ernest Kilburn-Scott, die ersten Samojeden aus Sibirien zu importieren. So kamen diese Hunde in die moderne Rassehundezucht. Sogleich drehte man an ihren äußeren Merkmalen. Die Farbe Weiß wurde als Merkmal eines Samojeden im Grunde willkürlich zum Standard erhoben. Damals wie heute sieht man die Ur-Samojeden in vielen Farben, nur eher selten reinweiß. Um die reinweiße Farbe durchzusetzen, wurde nach diesem zweifelhaften Kriterium Inzucht betrieben und so ging vieles vom eigentlichen Charakter und der extremen Robustheit des Samojeden verloren. Zudem war die Zuchtbasis eh schon sehr klein, da die sibirischen Völker nur ungern ihre Hunde für eine Zucht in England abgaben. Schließlich kreuzte man in den 1950er Jahren auch noch Spitzeein. Zwar werden Samojeden wie unsere traditionellen Deutschen Spitze gerne als Spitze oder spitzartige Hunde angesprochen, doch sind sie vom Wesen sehr verschieden und bei genauem Hinschauen vom Aussehen ebenso.
Auch wenn der heutige Samojede aus europäischer Zucht vieles von der Urtümlichkeit des echten Hundes Sibiriens eingebüßt hat, so ist es eine urwüchsige Hunderasse geblieben. Das Spannende an ihm ist, dass er zugleich eine enge Bindung an den Menschen zeigt. Nicht ohne Grund zählt der Samojede zu den Begründern anderer Rassen wie etwa dem Eurasier. Der erste Standard für den Samojeden wurde im Jahre 1909 erstellt, 1913 erfolgte seine Anerkennung in England. Die Fédération Cynologique Internationale erkannte ihn 1959 an. In Deutschland wird der Samojede im VDH vom Deutschen Club für Nordische Hunde betreut. Etwa 60 bis 80 Welpen fallen hier im Jahr.
Beschreibung
Der Samojede ist ein klassischer Arbeitshund der nomadisierenden Völker des hohen Nordens und ein Schlittenhund. Man sieht ihm seine Abstammung sofort an. Dem heutigen Zucht-Samojeden wurde ein langes, plüschiges Fell angezüchtet. Die Fellfarbe eines europäischen Samojeden ist zudem immer weiß, bestenfalls sind wenige „Bisquit-Abzeichen“ erlaubt. Ansonsten ist sein Fell „üppig, dick, elastisch und dicht als idealer Schutz im Polarklima. Der Samojede hat doppeltes Haar mit kurzer, weicher Unterwolle und längerem, harscherem, glattem Deckhaar.“ So schreibt es sein Standard vor.
Samojeden haben eine Widerristhöhe von etwa 57 cm bei Rüden und 53 cm bei Hündinnen. Das Gewicht ist vom Standard nicht vorgegeben, liegt in der Regel aber zwischen 18 und 30 kg. Er trägt den Schwanz über dem Rücken eingerollt. Der offizielle Standard beschreibt den heutigen Samojeden so:
Ein mittelgroßer, eleganter, weißer arktischer Spitz, der den Eindruck von Kraft, Ausdauer, Geschmeidigkeit, Würde und Selbstvertrauen gepaart mit Charme vermittelt. Sein charakteristischer Ausdruck, das sogenannte «Lächeln» des Samojeden, wird erzeugt durch die Kombination der Augenform und -stellung mit den in sanfter Kurve nach oben gerichteten Lefzenwinkeln.
Charakter und Wesen
Der Samojede ist von seinem Wesen her ein typischer Hund des Nordens geblieben. Er vereint Urwüchsigkeit und Vertrautheit in besonderer Form. Der Samojede ist kein „Einmannhund“. Er ist ein herzliches und freundliches Mitglied der gesamten Familie. Er hat die Qualitäten eines Arbeitshundes und die eines Familien Hundes zugleich. Das setzt allerdings gewisse Haltungsbedingungen voraus. Der Samojede trägt in sich noch die Eigenschaften, die ihn als vielseitigen Helfer des Menschen über Jahrtausende unverzichtbar gemacht haben. So haben viele Samojeden einen ausgebildeten Jagdtrieb. Sie sind weder scheu noch aggressiv, können ihre Familie notfalls aber effektiv verteidigen und würden dies auch ohne Zögern tun.
Laufen ist eine besondere Leidenschaft des Samojeden, genauer gesagt: das Ziehen von Schlitten. Wer sich für einen Samojeden interessiert, sollte unbedingt im Winter die Schlittenhunderennen besuchen. Es ist zutiefst beeindruckend und faszinierend. Man spürt die extreme Anspannung der Hunde bereits lange zuvor im Lager der Musher. Wenn es zum Start geht, gibt es kaum noch ein Halten. Wie bei einer Explosion löst sich die Anspannung dieser sonst eher behäbig wirkenden Hunde in die Beschleunigung des Schlittens auf. Die Stärke der Samojeden ist nicht die Schnelligkeit, sondern ihre Ausdauer. Hier können sie unglaubliche Leistungen zeigen. Das spiegelt sich auch in ihrem Wesen wider. Hektik ist dem Samojeden fremd. In der Ruhe liegt seine Kraft und das hat auf uns Menschen eine wunderbare entschleunigende, heimelige Ausstrahlung. Der Samojede streichelt unsere Seele.
Haltung
Die Rasse lässt sich gut erziehen und führen, ist aber kein Hund für Anfänger. Er stellt hohe Anforderungen an seine Haltung, die sich aus seiner Bestimmung als urwüchsiger Arbeits- und Schlittenhund ableiten. Er braucht also viel Beschäftigung, am besten im Schlittensport. Unausgelastet und gar noch alleine gelassen ohne tiefen Anschluss an seine Familie kann er sich zu einem unangenehmen Kläffer entwickeln, der auch schon einmal die Wohnung oder den Garten auseinander nimmt.
Der Samojede ist kein Hund für eine Etagenwohnung oder die Großstadt. Ein Haus mit Garten sollte es schon sein. Samojeden schlafen gerne einmal draußen und rollen sich selbst beim größten Schneetreiben mit dem Kopf unterm Schwanz ein. Der Garten, wo sich diese Hunde aufhalten, sollte freilich nicht als Ziergarten gedacht sein. Das üppige Haarkleid des Samojeden bedarf regelmäßiger Pflege. Besonders während des Fellwechsels im Frühjahr und Sommer ist intensive Fellpflege angezeigt. Dann sind Wohnung, Auto und Kleidung voll von seinen langen Haaren selbst wenn man ihn nun täglich ausbürstet. Hier darf man nicht pingelig sein.
Erziehung
Der Samojede lässt von erfahrenen Hundehaltern sehr gut erziehen. Man muss die Herausforderung annehmen, ja lieben, mit diesen urwüchsigen, selbstbewussten Hunden mental zu ringen. Gerne werden sie Herrchen und Frauchen akzeptieren, ihnen treu ergeben sein, aber diese müssen Führungsqualitäten verbunden mit viel Hundeverstand demonstrieren. Man muss sich auf das Erlebnis mit diesen typisch nordischen, urigen Hunden voll einlassen. Durch liebevolle aber konsequenter Erziehung muss einem Samojeden schon vom Welpenalter an seine Stellung in der Rangfolge klargemacht werden. Es darf keinen Zweifel geben, wer die Hausordnung bestimmt.
Pflege und Gesundheit
Das üppige, doppelte Haarkleid des Samojeden bedarf regelmäßiger Pflege. Besonders während des Fellwechsels im Frühjahr und Sommer sind Wohnung, Auto und Kleidung voll von seinen langen Haaren, selbst wenn man ihn nun täglich bürstet.
Ernährung/Futter
Der Samojede ist in seiner Ernährung meist unproblematisch.
Lebenserwartung
Ein gesunder Samojede kann 12 Jahre und mehr erreichen und das bei guter Fitness.

Quelle: https://www.zooroyal.de/magazin/hunde/hunderassen/samojede/

Rasseportrait Zwergspitz


Herkunft und Rassegeschichte

 

Die Vorfahren des Zwergspitz kamen vor über 200 Jahren als Kleinspitze von Pommern nach England. Dort wurden sie im Laufe der Zeit immer kleiner gezüchtet und in Pomeranian umbenannt. Im Jahre 1767 schenkte die englische Königin Charlotte, sie war eine mecklenburgische Prinzessin und Gattin des englischen Königs Georg III, dem Lord Haarcourt ein Pärchen Pomeranian. In den siebziger Jahren kam der Pomeranian als Zwergspitz zurück nach Deutschland. Aus diesen Gründen heißt diese Rasse in Deutschland Zwergspitz und im Ausland Pomeranian, jedoch wird die Bezeichnung Pomeranian ebenfalls gern in Deutschland benutzt. Es handelt sich dabei trotzdem um ein – und dieselbe Rasse.

 

 

 

Da der Zwergspitz sehr gesellig ist, eignet er sich sehr gut für Familien mit Kindern. Er möchte gern beschäftigt werden, weshalb gerade Kinder gut für die nötige Abwechslung sorgen können. Es gibt nichts Schlimmeres für ihn, als Langeweile. Der Zwergspitz ist ein Familienhund durch und durch und möchte immer bei seiner Familie sein. Trotzdem kann er auch lernen, mal alleine zu Hause zu bleiben. Wird er frühzeitig an andere Haustiere gewöhnt, kommt er mit ihnen wunderbar aus. Durch seine Größe und Gewicht kann der Zwergspitz auch der ideale Urlaubsbegleiter sein. Im Flugzeug darf er z.B. bei seinen Menschen in der Kabine mitfliegen.

Größe

 

Der Zwergspitz ist zwischen 18 und 22 cm groß. Vereinzelt kommen auch Zwergspitze mit bis zu 24 cm Schulterhöhe vor.

 

Gewicht

 

Je nach Größe wiegt der Zwergspitz bis zu 3 kg.

 

Fellfarben und –länge

 

Die Farben des Zwergspitz sind: weiß, blau, schwarz, lilac, schoko, orange, creme, beaver, graugewolkt, tricolor, orange- sable, creme- sable, wolf- sable, lilac- sable, schoko & tan, black & tan, blue & tan, black & silver, merle in particolor, black- merle, schoko- merle, blue- merle.

 

Zudem sind folgende Farbkombinationen möglich:
– weiße Abzeichen (Fleckchen) in allen Farben
– brindle (gestromt)
– sable (schwarze Haarspitzen)
– verschieden gescheckte Farbvarianten in allen Farben (particolor)
– andersfarbig

 

Zwergspitze sind ausschließlich langhaarig mit dichter Unterwolle. Dazu haben sie einen mähnenartigen Kragen am Hals, lang behaarte Hosen an den Hinterläufen, buschige, über dem Rücken geringelte und nach Möglichkeit eine fest aufliegende Rute. Die Unterwolle schützt vor Kälte und ist seine Klimaanlage für den Sommer, sein Deckhaar ist wasserabweisend. Er darf daher auch niemals geschoren werden.

Charakter und Wesen

 

 

Der deutsche Zwergspitz ist ein kleiner, aufgeweckter, spielfreudiger, anpassungsfähiger, menschenbezogener und liebevoller Familienhund, welcher als intelligent, anhänglich und etwas übermütig gilt. Der Pomeranian ist eine kleine, wachsame Persönlichkeit. Ein Jagdtrieb ist nicht vorhanden, er ist weder aggressiv noch ängstlich. Sein Bewegungsdrang ist seiner Umgebung entsprechend angepasst. Die Kleinen können mit Ihrer Familie mehrere Kilometer spazieren gehen, ohne dabei müde zu werden. Durch seine liebenswerte Art ist er sehr gut als Therapiehund geeignet. Manchmal bellt er sehr gern, was man ihm aber durch eine konsequente Erziehung leicht abgewöhnen kann. Er hat viel Freude beim Agility Hundesport, Dogdancing, Obedience  u.ä.

Haltung

 

 

Er passt sich problemlos den Lebensgewohnheiten seines Zweibeiners bzw. seiner Familie an. Darum eignet er sich für das Leben in der Stadt in einer Wohnung, sowie auf dem Lande.

Erziehung

Eine Erziehung ist beim Zwergspitz problemlos möglich. Er lernt sehr schnell und ist daher auch für Anfänger gut geeignet.

Pflege und Gesundheit

 

                                         Fellpflege

 

Der Zwergspitz hat ein sich selbst reinigendes Haarkleid, welches sich trotz der Dichte leicht pflegen und reinigen lässt. 1-2x pro Woche gründlich (gern auch gegen den Strich) bürsten und eine tägliche Augenpflege genügen.

                          Rassetypische Krankheiten

 

Der Pomeranian ist robust und hat gute Widerstandskraft Krankheiten gegenüber. Tierarztbesuche sind daher nur zu Impfungen, Kontrollen und zur Zahnpflege nötig. Vereinzelt kommt eine Patella Luxation vor. Ebenfalls selten ist die Hautkrankheit Alopecia X vorzufinden.

Ernährung/Futter

Der Zwergspitz ist bei der Nahrung nicht wählerisch. Man kannihn barfen, mit Trockenfutter und/ oder Dosenfutter ernähren.

Lebenserwartung

14 Jahre und mehr.

 

Quelle: https://www.zooroyal.de/magazin/hunde/hunderassen/zwergspitz/